Die unfreiwillig auferlegte Quarantäne hat wahrscheinlich viele von uns zum Nachdenken angeregt und hoffentlich einige auch wieder auf den Boden gebracht – geerdet sozusagen. Es wurde unheimlich viel gekocht, genäht, entrümpelt und vor allem gegartelt. Je nach Vorliebe in den verschiedensten Reihenfolgen.

Wenn man Leute fragt – was hast Du in der Quarantäne als positiv empfunden – hört man Antworten wie: Ich habe endlich Zeit gefunden, meinen Garten so zu gestalten, wie ich es mir immer gewünscht habe – mir aber bis jetzt die Zeit gefehlt hat – oder ich mir die Zeit nicht genommen habe. Ich habe endlich kochen gelernt. Ich habe mich endlich von allen möglichen Dingen befreit und mal ordentlich entrümpelt.
Und man pflegt bei der Gartenarbeit ja nicht nur die Gemüsebeete, Blumen, Sträucher und Bäume – man tut auch ganz viel für seine Seele und sein Wohlbefinden. Bei der Wohnungsentrümpelung geht es nicht nur um Platz schaffen, manchmal wird auch das Leben neu geordnet.
Beim Kochen verwöhnt man sich selbst und seine Liebsten – und ist dann doch mächtig stolz, wenn das Rezept, über das man sich so lange nicht drübergetraut hat, richtig gut gelungen ist.

Viele haben die Natur wiederentdeckt – auf ausgedehnten Spaziergängen, im eigenen Garten oder auch am Balkon.
In den ersten Tagen des Lockdowns war es die Stille, die plötzlich so hörbar wurde. Kein entfernter Lärm von fahrenden Autos, wenn ich über die Feldwege gehe. Plötzlich hört man Vogelgezwitscher viel intensiver. Übrigens – Wissenschaftler haben fest gestellt, dass die Vögel nicht so laut wie normal gesungen oder gezwitschert haben – offenbar mussten sie nicht gegen den immer vorhandenen Lärm im Alltag ankämpfen.

Unsere Gärten, Balkone – und wahrscheinlich auch die Zimmerpflanzen – haben viel Aufmerksamkeit von uns erhalten.
Und speziell unser Garten ist ein Kraftort, der einen sehr hohen Erholungswert bietet. Im Jahr 2016 gab es eine Studie des Zentrums für Public Health der Medizinischen Universität Wien, die diese These bestätigt. Vor allem Gartenbepflanzung hat hier einen sehr hohen Stellenwert. Und diese Studie hat auch festgestellt – Frauen und Männer genießen den Aufenthalt im Garten gleichermaßen, ebenso gibt es kein Unterschiede zwischen Alt und Jung.

Und Eltern, deren Kinder in den vergangegen Wochen im eigenen Garten spielen konnten, waren einfach beneidenswert.

Der Sommer naht und ich denke, dass viele ihre Urlaubspläne auf Eis gelegt haben oder neu definieren werden.
Auch der Garten wird heuer eine Alternative zur Urlaubsreise werden.


„Natur im Garten“ ist eine vom Land Niederösterreich getragene Bewegung, welche die Ökologisierung von Gärten und Grünräumen in Niederösterreich und über die Landesgrenzen hinaus vorantreibt. Die Kernkriterien der Bewegung „Natur im Garten“ legen fest, dass Gärten und Grünräume ohne chemisch-synthetische Pestizide und Dünger und ohne Torf gestaltet und gepflegt werden.