Der Flieder gehört zu den Ölbaumgewächsen und ist sicherlich einer der schönsten Frühlingsblüher. Wie so viele unserer Zierpflanzen kommt er ursprünglich aus Asien. Bereits im Jahr 1565 brachte ihn ein österreichischer Gesandter aus der Türkei an den Wiener Hof. Die Baumschule Lemoine aus Nancy in Frankreich beschäftigte sich Ende des 19. Jahrhunderts intensiv mit der Züchtung verschiedenster Sorten, die dann Einzug in die mitteleuropäischen Gärten hielten. Eine weiße Fliedersorte ist nach Madame Lemoine benannt.

Flieder galt lange als eher langweilige Pflanze im Bauerngarten, durch viele neue attraktive Sorten hat er sich in den modernen Gärten wieder etabliert.  Es gibt ihn nämlich nicht nur in der typischen Fliederfarbe, sondern auch in in vielen Schattierungen von weiß, rot, purpur  und dunkelviolett, mit einfachen und gefüllten Blüten und in verschiedenen Duftintensitäten.
Mit seinen imposanten und duftenden Blütenrispen kann man sich nicht nur einen wunderschönen Blütenstrauß, sondern auch eine besondere Duftnote ins Wohnzimmer holen. Leider hält in der Vase nur sehr kurz.

Der Flieder – Syringa vulgaris – wächst als Strauch oder kleiner Baum und blüht von Mai bis Juni. Er wird häufig als Zierstrauch in Gärten und Parks gepflanzt, ab und zu sieht man aber bei Spaziergängen auch wild wachsende Sträucher. Er bedarf keiner besonderen Pflege, man sollte allerdings die verblühten Rispen zurückschneiden, am besten über zwei gut ausgebildeten Seitenknospen. Alte Sträucher können im Herbst mit einem Verjüngungsschnitt reaktiviert werden.

Der Flieder liebt die Sonne und verträgt auch trockenen Lehmboden gut. Die Fliederblüten sind eine sehr beliebte Pollen- und Nektarquelle für Hummeln und Schmetterlinge. Bei den Honigbienen jedoch ist er weniger beliebt und wird nur angeflogen, wenn gar nichts anders zur Verfügung steht, was zu dieser Jahreszeit eher selten ist.

Die Fliederblüte zeigt uns an, dass wir im Vollfrühling angekommen sind und jetzt die beste Zeit ist, um unsere Gärten wieder in Schuß zu bringen. Balkonblumen werden gepflanzt, die Kübelpflanzen aus ihren Winterquartieren hervorgeholt und die ersten Gemüsepflanzen im Hochbeet ausgebracht.

„Wenn der weiße Flieder wieder blüht“ war auch ein äußerst erfolgreicher Film aus dem Jahre 1953 mit Romy Schneider, Magda Schneider und Willy Fritsch.  Max Raabe hat 1995 mit dem Palastorchester den Titelsong wiederbelebt.